24.07.2011 - Fischer Lebensfluss seiner Bestimmung übergeben
Am Patronatsfest des heiligen Jakobus wurde der Fischer Lebensfluss – Dorfpark feierlich eingeweiht. Das festliche Hochamt in der Jakobuskirche, zelebriert von Vikar Nowak, unter Mitgestaltung des Fischer Kirchenchors bildete den feierlichen Auftakt eines besonderen Tages für die kleine Saargaugemeinde Fisch. Bereits am frühen Morgen machte sich eine kleine Pilgergruppe, unter der bewährten Führung von Alfred Jager von Tawern zur Fischer Jakobuskirche auf, wo sie mit einem Pilgerfrühstück vom Pfarrgemeinderat herzlich empfangen wurden.
Der heilige Jakobus erhörte die vielen Bitten und pünktlich zum Festbeginn verzogen sich die Regenwolken und die Einweihungsfeier begann mit einem Prolog über die elementare Bedeutung des Wassers, ohne dass kein Leben möglich wäre. Die Moderation lag in den bewährten Händen von Brigitte Jakob und Andreas Summer.
Das hügelige Gelände des Dorfparks eignete sich auch hervorragend für den mehrfachen Auftritt des Fischer Kirchenchors unter Leitung von Mario Wenzel, der mit hervorragenden Beiträgen das Fest umrahmte. Ein Höhepunkt war sicherlich das „Fischer Lied“ mit dem Solisten und Vorsitzenden Stefan Kaiser. Ortsbürgermeister Schmitt machte in seiner Begrüßung deutlich, dass dies ein besonderer Tag für Fisch und die Heimatregion sei, da hier erstmals in Rheinland-Pfalz der menschliche Lebenslauf von der Quelle bis zur Mündung – von der Geburt bis ins hohe Alter - in Form eines Flusslaufes dargestellt werde. Der Lebensfluss könne hilfreich sein, den eigenen Standort zu bestimmen, gegenseitiges Verständnis zu fördern und die Gemeinschaft zu stärken. Er sei aber vor allem ein Ort der Begegnung und zum Wohlfühlen, dafür seien neben dem angrenzenden Streuobstlehrpfad ein Infopfad für heimische Waldbäume und ein Kinderspielplatz angelegt worden. Durch das hohe ehrenamtliche Engagement und die Sparsamkeit über viele Jahrzehnte sei dieses Projekt möglich gewesen, ohne dass andere Maßnahmen dadurch zurückgestellt werden mussten. Was Ideenreichtum, Begeisterungsfähigkeit und Eigeninitiative bewegen können, sei an der herausragenden und beispielhaften Initiative des Ideengebers, Bauleiters und Arbeiters Günter Hunsicker mit seinem gesamten Team sichtbar. Hier gelte die chinesische Weisheit: „Der Mann, der den riesigen Berg versetzte, war der gleiche, der begann, kleine Steine wegzuräumen.“ Diese außergewöhnliche Leistung von zahlreichen Helfern werde in einer eigenen Veranstaltung gewürdigt. Herzlich begrüßte Schmitt den Landtagsabgeordneten Henter, Verbandsbürgermeister Lauer, Stadtbürgermeister Dixius mit dem neuen Ortsvorsteher Paulus und die Vorsteher aus den Nachbargemeinden Holbach (Wincheringen), Gard (Mannebach), Lutz (Merzkirchen), vom Naturpark Frau Rau sowie Revierförster Strupp. Besonderer Dank gelte dem Architekturbüro Werner Stoll aus Schönaich (Baden-Württemberg), wo der erste Lebensfluss entstand, sowie den bauausführenden Firmen Metrich und Steffens. Ohne die großzügige Unterstützung der Sponsoren, so Schmitt, sei dieses Projekt nur schwer realisierbar gewesen und es gelte Dank den Sponsoren, auch in besonderer Weise dem anwesenden Sparkassendirektor Remigius Kühnen und dem Stiftungsvorstand, die nach einer Ortsbesichtigung durch Herrn Willi Weier bereit waren, den Eingangsbereich dieses Pilotprojekts zu stiften. Eine weitere Bereicherung des Lebensflusses stellen sicherlich die von Michel Winter 1990 geborgenen Säulen einer römischen Villa aus der Wenzelbach dar. Die Gestaltung der Infotafeln habe in bewährter Weise das Design-Studio Höllen-Lehnert übernommen. Vikar Nowak segnete anschließend den Lebensfluss ein und verwies auf die Parallelen des Jakobuswegs – sich auf den Weg begeben und den Lebensweg in Form des Lebensflusses erkunden. In den anschließenden Talkrunden erläuterte Günter Hunsicker sehr anschaulich den langen Weg der ersten Besichtigung 2007 über den Gemeinderatsbeschluss, die Infos und Planung bis hin zur Realisierung. Für ihn, so Hunsicker, sei es wichtig gewesen, durch die Gestaltung des Lebensflusses die Lebens- und Wohnqualität für jung und alt zu verbessern und somit eine Zukunftsinvestition zu tätigen. Voller Begeisterung sprach er vom Engagement der Mitglieder der Arbeitsgruppe, von jung und alt, und dem geselligen Treffen nach getaner Arbeit. Für die Beigeordneten Hans-Peter Wacht und Stefan Kaiser und den Gemeinderat war die Weiterentwicklung des Lebensflusses zum Dorfpark unter der Einbindung der Lehrpfade Streuobstwiesen und heimischer Waldbäume sowie die Anlegung eines Kinderspielplatzes von zentraler Bedeutung. Hier gelte auch ein Dank an Revierförster Strupp und Franz-Josef Scheuer für die professionelle Unterstützung. Verbandsbürgermeister Leo Lauer und Jürgen Dixius nannten den Fischer Lebensfluss als eine Bereicherung für die gesamte Region und durch die Einmaligkeit in Rheinland-Pfalz als Alleinstellungsmerkmal für das Saarburger Land.
Das Fischer Viezkönigspaar Petra und Armin Hunsicker präsentierten sich nicht nur in königlichen Gewändern sondern warben in gekonnter Weise für die heimischen Produkte Viez und die Edelbrände und insbesondere für die Bedeutung der Streuobstwiesen für unsere Kulturlandschaft. In der abschließenden Talkrunde kamen vor allem mit Gertrud Clemens, Rosi Hein, Dieter Wenzel und den jüngsten Carsten Lutz und Johannes Hein stellvertretend für die gesamte Arbeitsgruppe zu Wort. Hier spürte man, dass im Laufe der Zeit und je mehr der Lebensfluss Gestalt annahm, die Begeisterung größer wurde und sich eine echte Arbeitsgemeinschaft herausbildete, die hoffentlich auch in der Zukunft bestehen bleibt. Ein besonderer Höhepunkt und Abschluss der Feierlichkeiten war ein kleines Fischer Schauspiel über den Lebenslauf im Wandel der Zeit. Unter der bewährten Regie von Paula Kucharski und Mitwirkung aller Altersgruppen vom Kindergarten bis zu den Senioren wurde sehr anschaulich aufgezeigt, wie sich die Zeiten, Meinungen und Gewohnheiten im Laufe der Generationen verändert haben. Es war eine Freude zu sehen, wie die Kleinsten auf ihren Laufrädern ankamen und an der „Generationenbank“ im Dialog mit den Erwachsenen Agnes Esser und Leni Bauer die großen Unterschiede zwischen gestern und heute im Lebenslauf deutlich wurden.
Zum Abschluss bedankte sich Ortsbürgermeister Dieter Schmitt sehr herzlich bei allen Akteuren, den Kuchenspendern, den Standbetreuern, der gelungenen Moderation sowie bei Karl-Heinz Jakob für die Installation und Unterstützung bei der Tontechnik.